113 Kilometer und 3.100 Höhenmeiter in 15 Stunden und 6 Minuten – Lauf rund ums „Herz Mostviertel“
Am 4. Juli 2025 stellte sich Michael Starzer einer ganz besonderen Herausforderung: Er lief den gesamten „Herz Mostviertel Rundwanderweg“ – eine Strecke von über 100 Kilometern – an einem einzigen Tag.
Was als spontane Idee bei einer Wanderung entstand, entwickelte sich innerhalb weniger Wochen zu einem sportlichen Projekt, das nicht nur Ausdauer, sondern auch Teamgeist und Begeisterung bewies!
Wie alles begann
Die Idee zu diesem außergewöhnlichen Lauf wurde am 1. Mai bei der traditionellen Wanderung des Alpenvereins zur Kaiserin-Elisabethwarte geboren. Während des Aufstiegs begegnete die Wandergruppe mehrfach dem Ultraläufer Michael Starzer. Er war gerade im Training für einen weiteren Ultralauf und überholte die Gruppe gleich dreimal – trotz steiler Strecke und vollem Laufrucksack.
Bei einer kurzen Pause kam es zu einem Gespräch. Dabei wurde über den neu eröffneten „Herz Mostviertel Rundwanderweg“ gesprochen – ein 111 Kilometer langer Rundwanderweg, der durch die schönsten Gegenden des Mostviertels führt. Schnell war die Frage im Raum: Könnte man diesen Weg auch in einem einzigen Lauf absolvieren? Für Michael, der bereits den „KAT100“ mit 175 Kilometern und 10.000 Höhenmetern bewältigt hatte, war die Antwort klar: Ja!
Die Planung nimmt Form an
Nur wenige Wochen später, am 10. Juni, meldete sich Michael mit einem konkreten Plan. Der Lauf sollte am 4. Juli in Aschbach starten – genau dort, wo auch der offizielle Ausgangspunkt des Rundwanderweges liegt. Unterstützung war ebenfalls schnell organisiert: Ein Begleitteam mit Mountainbikes sollte ihn während des gesamten Laufs begleiten. Auch einige Mitläufer meldeten sich bereit, Michael auf einzelnen Etappen zu unterstützen.
Der Lauf startet
Am Freitag, den 4. Juli, um 5 Uhr früh, ging es los. Michael startete gemeinsam mit Franz Brenn und einem Mountainbike-Begleiter unter dem Applaus einer kleinen Fangemeinde in Aschbach. Die Stimmung war motiviert, das Wetter anfangs trocken.
Bereits nach einer Stunde schloss sich in Seitenstetten Herbert Krondorfer dem Lauf an. Auch ein zweites Begleitfahrrad kam dazu. Die Gruppe durchquerte Biberbach, St. Michael und erreichte Ertl – dort begann der Wetterumschwung. Ein starker Wolkenbruch setzte ein. Trotz durchnässter Kleidung ließen sich die Sportler nicht aufhalten.
Ein Weg voller Höhenmeter und Überraschungen
Von Ertl aus führte die Strecke über den Urlursprung, Hohenreith und Kürnberg hinauf zur Kaiserin-Elisabethwarte auf dem Plattenberg – dem höchsten Punkt der Route mit 749 Metern Seehöhe. Nach 61 Kilometern und 2100 Höhenmetern beendete Herbert Krondorfer seinen Teil des Laufs – geplant hatte er ursprünglich nur die Hälfte. In St. Peter, nach 80 Kilometern und 2500 Höhenmetern, beendete auch Franz Brenn seinen Einsatz.
Neue Kräfte für die letzte Etappe
Ab St. Peter kamen zwei neue LäuferInnen hinzu: Helene Kogler und Christoph Litschl. Auch Michaels Lebensgefährtin unterstützte ab diesem Zeitpunkt das Team mit dem Mountainbike. Christoph Litschl blieb bis Wolfsbach an Michaels Seite – eine Strecke von 23 Kilometern mit 400 Höhenmetern. Helene Kogler hatte eigentlich eine kürzere Teilstrecke vorgesehen, entschloss sich aber spontan, gemeinsam mit Michael bis zum Ziel in Aschbach durchzuhalten. Am Ende standen für sie 33 Kilometer mit 600 Höhenmetern zu Buche.
Der Zieleinlauf – ein Moment zum Feiern
Um kurz nach 20 Uhr, also rund 15 Stunden nach dem Start, war es soweit: Michael Starzer erreichte Aschbach – erschöpft, aber überglücklich. Mit ihm liefen Helene Kogler sowie die beiden Radbegleiter ins Ziel, wo bereits Freunde, Familie, Nachbarn und viele Laufbegeisterte warteten. Der Empfang war herzlich und bewegend.
Michael bedankte sich bei allen Mitläuferinnen, BegleiterInnen und UnterstützerInnen, die dieses Projekt möglich gemacht hatten. Besonders hob er die Hilfe seiner Familie hervor, die ihn unterwegs immer wieder mit Verpflegung, Getränken und Zuspruch versorgte – ganz gleich, ob es um Nudeln, Energieriegel oder einfach eine Flasche Wasser ging.
Ein starkes Zeichen für Teamgeist und Ausdauer
Mit der erfolgreichen Umrundung des „Herz Mostviertel Rundwanderweges“ setzte Michael Starzer ein starkes Zeichen: für sportlichen Ehrgeiz, für Durchhaltevermögen – und für die Kraft der Gemeinschaft. Denn auch wenn er die Strecke laufend zurücklegte, war dieses Projekt nur durch das Zusammenspiel vieler helfender Hände möglich.
Ein beeindruckender Tag, der noch lange in Erinnerung bleiben wird.