Carl Zeller - Der Operettenkomponist aus dem Herzen des Mostviertels
Carl Adam Johann Nepomuk Zeller wird am 19. Juni 1842 als einziges Kind des Wund- und Geburtsarztes Johann Zeller und seiner Frau Maria Anna Elisabeth (geb. Irxenmayer) in St. Peter/Au geboren. Er besucht die Volksschule in St. Peter in der Au und kommt dann als Hofsängerknabe nach Wien. Carl Zeller absolviert die Unterstufe des Josephstädter Gymnasiums in Wien und das Oberstufengymnasium des Stiftes Melk, wo er auch mit Auszeichnung maturiert. Danach studiert er Rechtswissenschaften in Wien. Nach seiner Promotion zum Dr. jur. in Graz ist Zeller zuerst an verschiedenen Gerichten tätig, tritt aber bald in den österreichischen Staatsdienst. Er wird Ministerialkonzipist im Ministerium für Kultus und Untericht. Dort steigt er die Karriereleiter hinauf bis zum Leiter des Kunstreferates und Ministerialrat.
Carl Zeller komponiert sein Leben lang nur nebenberuflich. Trotzdem braucht sich sein musikalisches Werk nicht zu verstecken. Insgesamt 6 abendfüllende Bühnenwerke komponiert er in knapp 20 Jahren, wenn man von seinen unveröffentlichten Vorarbeiten und eigenhändigen Nachbearbeitungen seiner Werke absieht. Die erfolgreichsten Operetten „Der Vogelhändler“ und „Der Obersteiger“ werden noch heute von zahlreichen Bühnen gespielt. Daraus werden Lieder wie "Grüss euch Gott, alle miteinander", "Wie mein Ahnl zwanzig Jahr“, „Ich bin die Christel von der Post", "Schenkt man sich Rosen in Tirol" und „Sei nicht bös'“ zu Weltschlagern. Zwei Liederspiele, zahlreiche Männerchöre und einstimmige Lieder runden das musikalische Werk des begabten Komponisten ab. Aus seinem Nachlass werden später weitere zwei Operetten zusammengestellt.
Carl Zeller verlebt seine letzten Jahre als schwerkranker Mann. Er stirbt am 17. August 1898 in Baden bei Wien im Alter von nur 56 Jahren und ist am Wiener Zentralfriedhof begraben. Sein Vater und Grossvater sind im „Zeller-Grab“ am Friedhof St. Peter in der Au begraben.
In St. Peter in der Au , dem Geburtsort des Komponisten, wird das Gedächtnis an diesen grossen Sohn durch ein Carl Zeller-Museum (Eröffnung 1992) und den Gesangverein Carl Zeller, dessen Tradition auf das Jahr 1902 zurückgeht und der bis in die Zeit nach dem II. Weltkrieg mit dem Sohn des Komponisten in Kontakt stand, wachgehalten.
Mehr über das Leben und Werk von Carl Zeller findet sich unter www.carlzeller.at
Weiteres zum Gesangverein Carl Zeller St. Peter in der Au unter www.facebook.com/Gesangverein-Carl-Zeller