Beliebte „Fröschlkapelle“ von Eigentümer zerstört

Breiter Schulterschluss zur Errichtung eines neuen Ortes der Begegnung gestartet.

Groß war die Bestürzung bei der St. Peterer Bevölkerung und darüber hinaus, als am Vormittag des 25. März plötzlich mit dem Abbruch der Fröschlkapelle begonnen wurde. Viele Menschen verbinden schöne Kindheitserinnerungen und besondere Momente mit diesem Ort. Erstmals war an der beliebten Wegesstrecke und ausgewiesenen Wanderstrecke zwischen St. Peter/Au und Weistrach im Jahr 1914 eine kleinere Kapelle errichtet worden, aufgrund einer Erkrankung des damaligen Herrn Fröschl senior. Da viele den Wunsch nach einer Rastgelegenheit äußerten, wurde die Kapelle 1939 erweitert bzw. vergrößert und auch ein Altartisch und Bänke für die alljährliche Bittprozession gespendet. Über viele Jahrzehnte hinweg war die Kapelle beliebter Platz für Gläubige und Erholungssuchende. Umso größer war das Entsetzen, als der aktuelle Grundeigentümer diesen Kraftort nunmehr einfach abriss. Rechtlich gibt es diesbezüglich keine Handhabe, da die Kapelle sich auf seinem Grund befand und in seinem Eigentum stand.

„Viele Menschen haben hier besondere Emotionen und Erlebnisse, die sie mit dieser Kapelle verbinden, umso trauriger blicken wir auf das, was nunmehr von der Kapelle übriggelassen wurde“, führt Bürgermeister Johannes Heuras betroffen aus. Gerade weil dieser Platz für viele ein Kraftplatz war, war aber auch sofort die positive Energie und der Zusammenhalt zu spüren, als man die benachbarten Grundeigentümer und die Vertreter der Pfarre kontaktierte, um gemeinsam einen Wiederaufbau einige Meter weiter östlich in Angriff zu nehmen. Auch für die Pfarre, die über Jahrzehnte hinweg Bittprozessionen hier abhielt, zu denen zahlreiche Gläubige aus St. Peter/Au und Weistrach kamen, war klar, dass hier wieder ein besonderer, spiritueller Ort errichtet werden muss.

Bereits innerhalb weniger Stunden haben sich zahlreiche Personen und Vereine aus St. Peter/Au gemeldet, die beim gemeinsamen Projekt tatkräftig mithelfen wollen. Ortsvorsteher Hermann Stockinger nahm sofort Kontakt zu den benachbarten Grundeigentümern Maria und Christoph Krifter auf: „Danke für ihre sofortige Zusage, die erforderliche Grundfläche zur Verfügung zu stellen.“ So konnten innerhalb von wenigen Stunden bereits erste Überlegungen rund um die Errichtung einer neuen Kapelle gemacht werden. Bürgermeister Heuras zeigt sich daher auch in dieser traurigen Stunde des Abrisses optimistisch: „Wir werden gemeinsam eine neue Kapelle errichten. Sie wird zwar ein paar Meter entfernt sein vom ursprünglichen Platz, aber durch die Kraft dieses Zusammenhaltes und Solidarität wird es so weiterhin ein kraftvoller Ort der Begegnung sein!“